Seit 2009 kommen junge Wohnunglose im JEP unter – ein Rückblick zum Tag der Daseinsvorsorge
Das Jungerwachsenenprogramm von Fördern & Wohnen (F&W), kurz JEP, feiert in diesem Jahr seinen 15. Geburtstag. Im Jahr 2009 nahm es seinen Anfang: Bis zu 19 junge Männer kamen an der Hafenbahn unter. Bald zog das Angebot an einen ruhigeren Standort in Borgfelde um. Bis Ende 2018 wurden hier fast 200 wohnungslose Männer zwischen 18 und 27 Jahren unterstützt.
Das Programm ist damals wie heute wegweisend. „Mit dem JEP konnte F&W sein Repertoire an spezialisierten Angeboten erweitern: um eine bedarfsgerechte Unterbringung und Unterstützung für junge erwachsene Menschen“, sagt Bereichsleiter Jan Dittrich.
Erweiterung mit den Jahren
2019 öffnete sich das JEP für Frauen und widmete ihnen den Standort in Borgfelde. In Harburg eröffnete F&W derweil ein neues Haus mit 40 Plätzen für Männer. In Burgwedel kamen im Jahr darauf weitere 26 Plätze dazu. Seitdem besteht das JEP aus 3 Standorten mit Einzelzimmern – insgesamt 77 Plätze für junge Menschen aller Geschlechter in öffentlich-rechtlicher Unterbringung.
Mit den neuen Standorten wurde auch der Betreuungsschlüssel erhöht. Die Mitarbeitenden konnten die Bewohner:innen nun noch individueller betreuen. Von 2019 bis 2023 wurde das JEP in einer Kooperation von F&W und dem Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB) gestaltet, inzwischen betreibt F&W das JEP allein.
Individuelle und bedarfsgerechte Begleitung
13 Sozialmanager:innen und Teamleitungen setzen das Angebot in die Tat um. Sie leisten viel: Ihre Betreuung umfasst eine bedarfsgerechte Unterstützung bis hin zur Wohnungssuche. Innerhalb eines Jahres suchen die Pädagog:innen gemeinsam mit den Jugendlichen Lösungen für ihre Probleme. „Dass die jungen Menschen ihre Wohnungslosigkeit hinter sich lassen und selbstständig wohnen können, ist natürlich das Ziel“, erläutert Tatjana Wilczkowiak, Teamleiterin des Standortes in der Jutestraße. „Dafür erarbeiten wir gemeinsam mit ihnen, wie sie eine berufliche und finanzielle Perspektive erreichen können. Für viele steht dafür der Schulabschluss, der Ausbildungsbeginn oder der Deutschkurs an.“
Im Jahr 2022 erreichte das JEP mit 96 Auszügen eine Erfolgsquote von 72,9 %. „Wir blicken den nächsten Jahren zuversichtlich entgegen und hoffen, weiterhin viele junge erwachsene Menschen beim Überwinden von Wohnungslosigkeit unterstützen zu können“, so Jan Dittrich.
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