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Unterwegs mit einem Einzelfallhelfer

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Tag der sozialen Arbeit: Die sozialpädagogische Einzelfallhilfe steht Bewohner:innen in Wohnunterkünften zur Seite 

In einem ehemaligen Postgebäude liegt die Wohnunterkunft am Billbrookdeich von Fördern & Wohnen (F&W). Wohnungslose alleinstehende Männer leben hier. Die Sozialmanager:innen von F&W unterstützen und beraten die Bewohnerschaft.

Aber manchmal reicht die Orientierungsberatung nicht aus. Dann werden die SPEHs aktiv – die Sozialpädagogischen Einzelfallhelfer:innen. Ros Cassidy ist einer von ihnen. Seit über 4 Jahren begleitet er Bewohner:innen bei F&W in besonderen Notlagen, zum Beispiel wenn sie schwere gesundheitliche oder finanzielle Probleme erleben.

Zeit und Begleitung

Ein Klient hat einen Termin. Briefe stapeln sich bei ihm. Dem Klienten steht noch Arbeitslosengeld zu, also übernimmt die Agentur für Arbeit die Leistungen. Dafür muss sie sich mit dem Jobcenter absprechen – eine Herausforderung, hier den Überblick zu behalten. Ros Cassidy erläutert Briefe, verfasst Antworten, behält Fristen im Blick. „Ich bin echt froh, dass ich Ros habe, sonst hätte ich nicht durchgeblickt“, sagt sein Klient.

SPEHs können sich Zeit nehmen. Sie kümmern sich um eine gesetzliche Betreuung, einen Pflegedienst oder eine Therapie. Und: Sie begleiten die Klient:innen hinaus in die Stadt – zu Terminen, in Kliniken, zu Gruppenangeboten. Sie sind auch außerhalb der Sprechzeiten für ihre Klient:innen ansprechbar. Die Bewohner:innen sollen die Hilfe bekommen, die sie brauchen und die ihnen zusteht. „Einzelfallhilfe ist Beziehungsarbeit. Das bedeutet, dass wir auch mal längere Gespräche führen oder einen Kaffee mit den Klienten trinken“, sagt Ros Cassidy.

Interesse und Bereitschaft zählt

Aktuell sind mindestens 2 SPEHs in jedem Bezirk Hamburgs eingesetzt, und das Team wächst. SPEHs haben ihr Büro in einer Unterkunft, aber sind mobil im Bezirk unterwegs. „Im Durchschnitt betreuen wir jemanden 2 Jahre lang“, berichtet Ros Cassidy. Aber auch kürzere oder längere Betreuung leisten die SPEHs.

Bewohner:innen mit einer sicheren Aufenthaltsperspektive und hohem Unterstützungsbedarf, der vor Ort nicht erfüllt werden kann, können die Einzelfallhilfe in Anspruch nehmen. Bei psychischen Erkrankungen oder Sucht ist eine Krankheitseinsicht oder ein Bewusstsein darüber hilfreich. Das ist aber keine Voraussetzung. „Die Diagnose spielt keine Rolle“, betont Ros Cassidy, „für uns reicht das Interesse aus.“

Sein Klient ist auf dem Weg zurück in den Job – und hoffentlich in eine eigene Wohnung.

Mehr über Beratungsangebote bei F&W

Portrait vom Einzelfallhelfer Cassidy

Allgemeine Kontaktdaten Fördern und Wohnen

  • Susanne Schwendtke, Pressesprecherin
    Heidenkampsweg 98
    20097 Hamburg
  • 040 428 35 33 45
  • 040 428 35 35 84