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Verstehen, helfen, lernen aus 3 Blickwinkeln

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Assistenz in der Sozialpsychiatrie von Fördern & Wohnen startet den ersten Trialog in Hamburg-Wandsbek –  über Diagnosen hinweg. Psychiatrie-Erfahrene, in der Psychiatrie Tätige und Angehörige sind willkommen 

Einander verstehen, helfen, voneinander lernen: Das ist das Motto des ersten diagnoseübergreifenden Trialogs in Hamburg-Wandsbek, der Ende März stattfindet. Barbara Challier, Teamleitung des Treffpunktes im Traberweg von Fördern & Wohnen (F&W) und Mirko Damschke, Genesungsbegleiter in der stationären Psychiatrie sowie ambulant im Treffpunkt, haben ihn ins Leben gerufen.

Austausch auf Augenhöhe

Eine Krise durchmachen, die an die Existenz geht – das ist eine Erfahrung, die viele von uns entweder selbst erleben müssen, oder bei Angehörigen beobachten. Alle Menschen, die dazu einen Bezug haben, sind zum Trialog eingeladen. Der Trialog ist ein Dialog zwischen 3 Gruppen: Krisen- und Psychiatrieerfahrene, Angehörige und in der Psychiatrie Tätige kommen zusammen. 3 Perspektiven treffen aufeinander, tauschen sich aus.

Mirko Damschke hat bereits viele Trialog-Veranstaltungen besucht und moderiert. Als Genesungsbegleiter bringt er eigene Krisenerfahrung mit. „Sie haben immer meinen Blick geweitet: auf psychische Erkrankungen, auf Stigmatisierung, auf Selbststigmatisierung. Man geht mit einer Idee hinein und kommt mit einer anderen Wahrnehmung wieder heraus.“ Für ihn ist wichtig: Der Austausch ist vertraulich, respektvoll und wertschätzend, und der Trialog ist ein Übungsfeld, in dem aus den Sichtweisen aller Beteiligten ein gemeinsames Bild entstehen kann. „Man braucht keine Diagnose oder spezifische Erkrankung. Auch Interessierte, zum Beispiel Pfleger in Ausbildung oder Bekannte von Betroffenen, sind willkommen“, sagt Damschke.

In den Stadtteil wirken

Jeden Monat wählen die Teilnehmenden ein anderes Schwerpunktthema aus – ob Arbeit, Depression oder Medikation, alles ist möglich. Das Format sei in allen Bereichen der Gesellschaft anwendbar, „alle Entscheidungen sollten trialogisch getroffen werden“, fordert Damschke. „Nicht mehr über uns, sondern mit uns.“ Er hofft, dass die Teilnehmenden ihre neuen Erkenntnisse in ihren Alltag hereintragen und dort umsetzen.

Barbara Challier wünscht sich, dass die Veranstaltung Hemmschwellen abbaut, mit den Mitarbeiter:innen der Assistenz in der Sozialpsychiatrie (ASP) Kontakt aufzunehmen und Unterstützung anzunehmen. „Der Trialog ermöglicht uns, die Themen aufzufangen, die den Menschen in Wandsbek auf der Seele brennen, und wir können besonders denjenigen, die uns bisher noch nicht kennen, zeigen, dass wir da und ansprechbar sind“, sagt sie.

Von Sozialtherapie bis Nähtreff

Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen unterstützt die Assistenz in der Sozialpsychiatrie (ASP) von F&W. Sie leben im eigenen Wohnraum oder in Wohngruppen und Einzelwohnungen. Einzelbetreuung, Gruppenangebote, Treffpunkte, offene Beratung und Sozialräumliche Angebote stehen auf dem Plan. Der monatliche Runde Tisch im Treffpunkt Traberweg erfreut sich besonders großen Zuspruchs. „Partizipation ist uns wichtig und wird bei uns bunt gelebt“, sagt Challier, „denn das ist nicht unser Raum, das ist besonders der Raum der Klientinnen und Klienten.“

Am Mittwoch, den 27. März findet der erste Trialog Hamburg-Wandsbek im Treffpunkt Meilerstraße (Hamburg Farmsen) statt – unverbindlich und ohne Anmeldung.

 

Dabei sein

Mirko Damschke und Barbara Challier von Fördern & Wohnen (rechts) freuen sich auf die erste Trialog-Veranstaltung Ende März.

Allgemeine Kontaktdaten Fördern und Wohnen

  • Susanne Schwendtke, Pressesprecherin
    Heidenkampsweg 98
    20097 Hamburg
  • 040 428 35 33 45
  • 040 428 35 35 84